“Veronica Fusaro ist wie mehrere Künstlerinnen gleichzeitig: zu grosse Geste, um einfach
nur das Girl mit der Gitarre zu sein, aber auch zu street, um lediglich die Bond-Song-Diva
zu mimen – und nicht zuletzt musikalisch zu versiert, um sich überhaupt auf einen Stil
festlegen zu lassen. Lieber brettert die Italo-Schweizerin mit ihrer Vespa souverän
Richtung Amalfiküste an allen Schubladen vorbei – und begeisterte mit ihrer Vielseitigkeit
bereits unter anderem Dire-Straits-Legende Mark Knopfler, mit dem sie im Amphitheater
in Nîmes gemeinsam aufgetreten ist. Zu ihren 350 gespielten Konzerten, u.a. beim
Glastonbury und Eurosonic, zählen Support-Shows für Ibeyi oder Eagle-Eye Cherry.
Mit ihrem Talent konnte die Singer-Songwriterin ausserdem niemand Geringeres als Paul
O’Duffy von sich überzeugen, der schon Amy Winehouse und Dusty Springfield
produzierte: Es brauchte nur eine Mail, bis er die Zusammenarbeit mit der Newcomerin
zusagte. „Ich habe ihn in den Credits von ein paar Songs, die mir gefallen, gefunden –
und ihn einfach angeschrieben!“, erzählt die 23-Jährige. Zu Recht. Fusaros Sound schillert
irgendwo zwischen Retro-Soul und Future-Pop, ist aber eigentlich zeitlos. „Ich verpacke
in meinen Songs gerne melancholische Gefühle in buntem Geschenkpapier“, beschreibt
sie es.
So auch in ihrer neuen Single „Fool“, dem zweiten Vorboten ihres Debütalbums, an dem
sie derzeit arbeitet. Die Story: Lug, Betrug und ein gebrochenes Herz. Die Umsetzung:
Fusaro setzt der Verletzung die Stärke der Erkenntnis entgegen. “Don’t think that I am
foolish/ Don’t think that I am blind!”, singt sie. Die bluesige Ballade mit rockigem Finish
zeigt einmal mehr Fusaros Talent, sich mal weich, mal rotzig zu zeigen, mal samtig zu
singen, mal schmetternd. Sollte Tarantino jemals ein Liebesdrama drehen – „Fool“ wäre
das perfekte Stück für den Soundtrack.
Veronica Fusaro zählt Adele und Lana Del Rey zu ihren Idolen und wurde bereits mit
Lorde verglichen. Ihre bisherigen Erfolge und die aktuelle Single lassen erahnen: Diese
junge Frau hat das Zeug zu etwas ganz Grossem.”
(2021, Ariana Zustra)