Eine Stimme die tief ins Innere geht. Eine Stimme die so unglaublich intensiv klingt, dass uns beim ersten Hören die Tränen kamen. Fremde Klänge verbinden sich mit sanften Jazz und begleiten diese einzigartige Stimme zu immer neuen Höhen. Simin können wir nicht weiter beschreiben. Simin muss man einfach hören und wir freuen uns sie demnächst bei uns im Vinylopresso Interview begrüssen zu dürfen.
“Die deutsch-afghanische Sängerin und Komponistin Simin Tander beweist erneut, dass sie zu den spannendsten Musikerinnen der europäischen Jazzszene zählt. Gesungen auf Englisch sowie auf Paschtu/Afghaani, entwickelt ihr sowohl zartes als auch kraftvoll-warmes Timbre einen Sog, eine leise Intensität, die man selten erlebt. Schon vor einigen Jahren wurde sie für ihr Album Where Water Travels Home von der internationalen Presse begeistert gefeiert. Fast noch überschwänglicher fielen die Reaktionen auf die bei ECM Records erschienene Trio-Produktion What Was Said von Tord Gustavsen und Tander mit Jarle Vespestad aus, die den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt. Mit diesem Trio sowie mit ihren eigenen Formationen gab Simin Tander bereits zahlreiche Konzerte auf den renommiertesten Festivals weltweit.
Im Herbst 2020 erschien nun Simin Tanders neues Werk Unfading. In einigen Aspekten knüpft das aktuelle Album an seine Vorgänger an, darüber hinaus geht Simin Tander entschlossen andere Wege. Die augenfälligste Neuerung ist die von ihr komplett reformierte Band. Durch unkonventionelle Instrumentierung und extrem feinsinniges Spiel kreiert Simin Tanders ´new quartet´ einen transparenten und tiefgründigen Klang, den man so noch nie gehört hat.
Der in der Schweiz lebende schwedische E-Bassist Björn Meyer erweist sich – nicht zuletzt dank virtuosem Einsatz elektronischer Effekte – als Meister harmonischer Grundierungen und atmosphärischer Sounds. Samuel Rohrer, Schweizer in Berlin, glänzt einmal mehr durch ungewöhnlich sensibles und klangbewusstes Schlagzeugspiel, mit heruntergestimmten Trommeln und trocken-dunklem Puls in manchen Grooves. Sehr spezielle Facetten steuert Jasser Haj Youssef mit seiner filigranen, aus der Barockmusik stammenden Viola d’Amore bei. Der in Paris ansässige Tunesier beeindruckt durch satte Klangfarben und einzigartige, orientalisch anmutende Phrasierungen, die zuweilen mystische Stimmungen suggerieren.
Simin Tander und ihre ausgewählten Begleiter beflügeln sich gegenseitig, gemeinsam kreieren sie eine anrührende Intimität. Die Stimme Tanders besticht durch ihre ganz eigene, charakteristische Ausdruckskraft und erscheint hier ganz nah und präsent. Die Intensität, mit der Unfading durchweg fesselt, rührt zweifellos auch aus Tanders emotionaler Verbindung zu den Texten, die sie für das Album ausgesucht hat. Sie stammen vielfach „von inspirierenden Frauen, die im Rahmen ihrer Kultur und Epochen sehr eigenwillige und starke Persönlichkeiten waren beziehungsweise sind“, erklärt Tander. Selbst wenn die Musik mitunter etwas melancholisch erscheinen mag, signalisiert Unfading insgesamt doch eine entschieden positive, lebensbejahende Haltung. „In dem Wort ´Unfading´ und der ganzen Platte steckt viel von meiner Sehnsucht, mich immer weiter zu bewegen“, so meint das Wort ´Unfading´ einen unvergänglichen Fluss, der sich immer wieder neu aufdeckt und weiter fließt.”
(Bild & Text Quelle: jazzhausartists.com/simintander.com, 2021)